"Wo seid Ihr denn alle? Ich werde noch wahnsinnig, wir wollen doch ein Foto machen." rief ein sichtlich gestresster Jugendtrainer des FC Victoria Bammental 1910 e.V. Die Jugend des FC Bammental hatte an der Vereinsaktion der TSG 1899 Hoffenheim gegen den VfL Bochum teilgenommen und war mit 150 Teilnehmern zum Bundesligaspiel am Samstag, 02.04.2022, in die PreZero-Arena nach Sinsheim gereist.

Umweltbewusst per S-Bahn anreisend fanden sich jugendübergreifend zunächst 120 junge Spieler und einige begleitende Eltern am Bahnhof Reilsheim ein. Und sogar für einen gewissen "polizeilichen Begleitschutz" war gesorgt. Zwei Polizeibeamte nahmen an diesem Event als Privatpersonen teil. So musste nur eine kleine Schar von Spielern auf die beiden verantwortlichen Jugendtrainer der D3 und der F/E2, Christian & Dominik, verteilt werden. Ihnen wurde eine strikte Manndeckung verordnet, den Trainern auf Schritt und Tritt zu folgen.

Trotz eisigen Wetters (4-6 Grad) verließ eine gut gelaunte Truppe aus Bammental die S-Bahn in Sinsheim und pilgerte den Rest des Wegs zu Fuß zum Stadion, wo die Gruppe aber zum Verdruss der Trainer aufgrund der strengen Einlasskontrolle gesprengt wurde. Einige gingen im Stadion auf Erkundungstour, andere waren bereits auf dem Weg zu ihrem Sitzplatz, andere wiederum standen an einem der vielen Catering-Stationen an. Das Vorhaben vor Spielbeginn für ein gemeinsames Gruppenfoto zusammenzukommen, war trotz Bemühungen der Trainer gescheitert.

Vielleicht war es doch das sehr kalte Wetter, warum die Kraichgauer ihr Heimspiel verloren. An den mitgereisten 120 jungen Spielern des FC Bammental, die die TSG 1899 Hoffenheim aus Leibeskräften zum Sieg anfeuerten, lag es jedenfalls nicht. Gerade an diesem Tag hätte ein herzerwärmendes Spiel der TSG viel gegen die bohrende Kälte geholfen. Nur mit heißen Würstle mit Pommes, die von den verantwortlichen Jugendtrainern "fer umme" spendiert wurden, konnte der Kälte getrotzt werden. Ihr Angebot wurde von den mitgereisten Jugendspielern mit freudigen Gesichtern dankend angenommen.

Gestärkt und leicht aufgetaut konnten unmittelbar nach Abpfiff ausreichend Jugendspieler und Begleiter zusammengetrommelt werden, um noch das langersehnte Erinnerungsfoto in der PreZero-Arena aufzunehmen. Nach dem erlösenden Klick der Kamera ging es im Zug wieder Richtung Reilsheim und mit leichter Verspätung konnten die Eltern ihre Kinder wieder in die Arme schließen und sich die Geschichten von tollkühnen Paraden, unhaltbaren Schüssen, butterweichen Flanken und gut gewürzten Pommes erzählen lassen.

Niemand ging verloren und mit Ausnahme der mitgereisten Eltern, die über kalte Füße klagten, wurde keiner krank. Jedenfalls nicht wegen dem Wetter. Bestätigten Gerüchten zu Folge hatten am nächsten Tag einige Kinder heißere Stimmen vom lautstarken Anfeuern. Somit im Kreis der Verantwortlichen wird über ein Da Capo nachgedacht.