Bei der "neuen" AH-Mannschaft spielen 17 verschiedene Nationen Fußball

Ganz ungezwungen wollten sie sich treffen, um einfach Fußball zu spielen und das, ohne einem Verein anzugehören. Das war die Idee und die hatte vor zweieinhalb Jahren Reinhard Wüst, der vor sechs Jahren beim FC Bammental eingestiegen war, um den Nachwuchs zu trainieren. Er traf sich fortan freitags mit Gleichgesinnten, die entweder selbst Jugendmannschaften trainierten oder die einfach Spaß am Freizeitkicken hatten. Mit 50 Cent Einsatz war man mit von der Partie. Wer Foul spielte, zahlte einen Euro, wer maulte ebenfalls einen Euro. Beim zweiten Foul war die Strafe schon drastischer, berichtete Reinhard Wüst: „Der ging vom Platz für dieses Mal und wer sich nicht an die Regel hielt, für den hieß es Tschüss für immer.“

Immer mehr Fußballbegeisterte stießen im Laufe der Zeit hinzu. Sie kamen aus der näheren Umgebung, aber auch aus Leimen und Heidelberg. Das Spiel bzw. die Spiele wurden dabei immer der Zahl der anwesenden Freizeitkicker angepasst. Zuletzt war die Zahl auf bis zu 60 Teilnehmer angewachsen. „Bis zu 32 Personen kamen zum Freizeitfußball in der Spitze“, sagte Reinhard Wüst, und da musste dann schon einmal die Spielfläche geteilt werden, damit alle gleichzeitig zum Zug kamen. „Da haben wir einfach zweimal quer gespielt jeweils acht gegen acht.“ Selbst wenn einmal weniger Freizeitkicker kamen, 14 waren es mindestens.

Der FC selbst beobachtete die Entwicklung mit Freude, auch wenn die Kicker im Alter zwischen 30 und 62 Jahren für den Verein erst einmal nicht zu vereinnahmen waren.

Das hat sich aber zum Jahreswechsel geändert, denn mit der Zahl 60, war eine Grenze erreicht: „Mehr ging nicht mehr“, sagte der zweite Vorsitzende Friedbert Ohlheiser. 36 Freizeitfußballer sind daraufhin in den Verein eingetreten, was die Vereinsführung sehr begrüßte. „Der Verein hat durch die neue AH-Freizeitgruppe auch viele Helfer dazu gewonnen, was mit Geld nicht zu bezahlen ist.“ Und Friedbert Ohlheiser hat schon eine Erfahrung gemacht: „Auf die Jungs kann man sich verlassen.“

Was auch bemerkenswert ist, dass die Freizeitkicker aus 17 verschiedenen Nationen stammen. „Das haben wir bei einer Sitzung neulich festgestellt“, erzählte Friedbert Ohlheiser und zählte einige auf: „China, USA, Peru, Marokko, Tunesien, Kasachstan, Russland, Kosovo, Afghanistan, Pakistan, Gambia und andere mehr.“ Auch Flüchtlinge aus dem Containerdorf der Kriegsmühle beteiligen sich am Training. Während sich die Länder untereinander oft wenig freundlich gesonnen sind, kommen die Fußballer aus aller Welt auf dem Platz ganz friedlich miteinander aus.

Mit 36 Freizeitfußballern ist der FC so breit aufgestellt, dass sich der Verein auch wieder auf AH-Turnieren in der Region präsentieren kann. Wie beispielsweise beim AH-Turnier am 30. Juni in Mauer.

Bericht & Foto: Anna Haasemann-Dunka


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